Umweltbewusstsein in Südosteuropa

Die Länder Südosteuropas - ganz speziell Bosnien und Herzegowina - verfügen über eine einzigartige, oftmals weitestgehend unberührte Natur.

Die niedrige Bevölkerungsdichte und der streckenweise geringe Industrialisierungsgrad der Länder des ehemaligen Jugoslawiens, gepaart mit den topografischen, geologischen und klimatischen Eigenschaften der Region, sind ursächlich dafür verantwortlich, dass weite Teile Südosteuropas über eine unberührte Natur verfügen. Auch der Krieg der 1990er Jahre und die damit verbundene Landflucht und Bevölkerungsabnahme bedeuteten für die Umwelt - auch wenn dies makaber klingen mag - einen Rückgewinn an Natürlichkeit.

Wiederholung der Fehler Westeuropas

Der für westeuropäische Verhältnisse hohe Grad an landschaftlicher Qualität stößt in den Ländern der Region allerdings auf eine nur sehr begrenzte Wertschätzung. Angesichts gewaltiger, oftmals existenzieller, ökonomischer und gesellschaftlicher Probleme in Südosteuropa nehmen Umweltschutz und Nachhaltigkeit leider eine bestenfalls untergeordnete Rolle ein. Verbauung, Vermüllung und Rodung, mit dem Ziel sich ökonomisch dem weit enteilten Westen anzupassen, schwächen die Ressource Umwelt tagtäglich. Südosteuropa ist dabei die Fehler Westeuropas aus den 60er und 70er Jahren - eine systematische Umweltzerstörung - zu wiederholen.

Um diese negative Dynamik zu durchbrechen benötig es, neben staatlichen Umweltschutzprogrammen und der systematischen Anwendung der bestehenden Umweltgesetze, vor allem eines breiteren Umweltbewusstsein der Bevölkerung.

Steigerung Umweltbewusstsein durch sanften Tourismus

Unserer Erfahrung nach kann ein größeres Umweltbewusstsein vor allem dann entstehen, wenn Umweltschutz der lokalen Bevölkerung einen ökonomischen Mehrwert einbringt. Ohne erkennbaren Zusammenhang zwischen Umweltschutz und Steigerung des Lebensstandards wird der zerstörerische Umgang mit den natürlichen Kostbarkeiten nur schwerlich zu durchbrechen sein.

Ein großes Potential zur Steigerung des Umweltbewusstseins besitzt der Tourismus. Mittels wohl dosiertem sanftem Tourismus lässt sich sowohl die regionale Wertschöpfung nachhaltig erhöhen als auch die Aufwertung der Natur als "Kapital" erreichen. Umweltschutz wird nicht mehr einem "Goodwill" zugeordnet, sondern den Rubriken Standortförderung und Arbeitsplatzschaffung.

Modellregion Nordwest Bosnien

Aus dieser Überlegung heraus entstand unser Konzept zur Organisation von naturnahen Exkursionen durch Südosteuropa und speziell durch unsere Modellregion Ključ-Ribnik in Nordwest Bosnien. Diese eignet sich sowohl aufgrund ihrer herausragenden natürlichen Einzigartigkeiten und ihres unberührten Charakters als auch aufgrund ihrer relativen geographischen Nähe zu Westeuropa ideal.

Sanfter Tourismus bedeutet für die von uns geführten Exkursionen dass:

- die Region stets als Ganzes betrachtet wird - folglich auch Politik,   Geschichte und gesellschaftliche Realitäten mit in unsere   Programmgestaltung einfließen.
- Wandern und Naturerleben im Mittelpunkt unserer Exkursionen steht
- der durch die Reise entstandene Mehrwert komplett in der Region bleibt
- konsequent die vorhandene Infrastruktur verwendet werden
- wir lokale Umweltprojekte besuchen und falls möglich tatkräftig und/oder   finanziell unterstützen

Verschwendung von Rohstoffen

Der Anstieg der Rohstoffpreise in den letzten Jahren in Verbindung mit dem niedrigen Lohnnivea der Region führt dazu, dass sich Umweltschutz auch aus monetären Gesichtspunkten lohnen könnte.

Alteisen - Schrottweltmarktpreis xx Euro/Tonne

Kunststoff - PET (Polyethylenterephthalat) Rohstoffpreis für recyceltes Material ca. 2-3 €/Kg